Die Naturräume in der Region an Sieg, Heller und Wied

Die Region an Sieg, Heller und Wied liegt geografisch im nördlichen Westerwald und bildet mit den sieben Verbandsgemeinden Altenkirchen-Flammersfeld, Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf, Hamm (Sieg), Kirchen (Sieg) sowie Wissen den Landkreis Altenkirchen (Westerwald).

 

 

 

 


Das Siegtal - Das Wildenburger Land - Das Erzbergland

Das Siegtal
Vorbei am Giebelwald, dem letzten Ausläufer des Rothaargebirges, schlängelt sich die Sieg durch eine typische Mittelgebirgslandschaft. Ein erhabenes Bild bietet die über 1000jährige Ritterburg "Freusburg" - heute eine der ältesten und schönsten Jugendherbergen Deutschlands. Der sagenumwobene Druidenstein bei Kirchen-Herkersdorf, eine 20 m hohe Basaltpyramide vulkanischen Ursprungs aus der Zeit des Tertiär (vor 65 Mio. Jahren) ist ein Muss. Hier ist der Dreh- und Angelpunkt vieler Wanderwege.

Idylle und pulsierendes Leben verbinden sich im Siegtal. Der Slogan "An Betzdorf geht kein Weg vorbei" ist nicht nur werbewirksam, sondern auch zutreffend. Als Verkehrsknotenpunkt an der B 62 und der 1860 erbauten Eisenbahnlinie Köln-Siegen nimmt die Stadt eine Schlüsselrolle ein. 

Bei den "dicken Steinen" am Dasberg fließt die Sieg ins Wisserland. Steile Felsgruppen und saftige Wiesenauen prägen den weiteren Flusslauf - ein Eldorado für Angler. Majestätisch, von einem Felsvorsprung aus. grüßt das 1100 erbaute Schloss Schönstein. Eine Seltenheit ist auch die 1714 erbaute Heisterkapelle in Fachwerkbauweise.

Das Wildenburger Land
Der Geheimtipp nördlich der Sieg. In der Stuckdecke des Wasserschlosses Crottorf, im nördlichsten Zipfel des Landes Rheinland-Pfalz gelegen, steht die Inschrift eines italienischen Meisters: "Crottorf, ein Stück vom Himmel gefallenen Paradieses". Treffender ist das um 1550 von Johann von Selbach erbaute Wasserschloss im Wildenburger Land nicht zu beschreiben. Lohnende Ausflugsziele sind die Wildenburg und das "Golddorf" Friesenhagen. Urwüchsig und wildromantisch präsentiert sich die Landschaft und hält so manche grausige Geschichte aus der Zeit des Hexenwahns verborgen.

Ausgedehnte Mischwälder zu Durchatmen, geheimnisvolle Wiesentäler und Höhenzüge mit Weitblicken prägen diesen geschichtsträchtigen Landstrich. Der Tierpark Niederfischbach und der "Siegerländer Dom" sind nur einige lohnende Ziele, die auch bequem über den 11,5 km langen, durch das idyllische Alsdorftal von Kirchen nach Niederfischbach führenden Radweg, zu erreichen sind. Feinschmecker werden schnell die gute und bodenständige Küche schätzen lernen.

Das Erzbergland
Schon vor 2.000 Jahren wussten die Kelten, was sie wollten - manganhaltiges Eisenerz. Neben Basalt (Druidenstein), Schiefer und Ton prägte der Bodenschatz Eisenerz und einige andere mineralische Erze die Landschaft des nördlichen Westerwalds. 

Bevor die Lichter in den Erzgruben unserer Heimat erloschen, hatten über Jahrhunderte lang Siegerländer Gruben- und Hüttenbetriebe Hochkonjunktur. Eine unter Bergbaufachleuten als Rarität bezeichnete geologische Seltenheit, der "Siegerländer Sattel", ist im Gebhardshainer Land in 100 m Tiefe vor Ort zu besichtigen. Schon die über 1.400 m lange Strecke mit der Untertagebahn im Besucherbergwerk "Grube Bindweide" in Steinebach (Sieg), lohnt einen Besuch. Im Inneren der Grube hat das Geologischen Landesamt eine Erdbebenmess-Station eingerichtet. Nicht weit vom Besucherbergwerk "Grube Bindweide" entfernt befindet sich das Westerwaldmuseum "Motorrad & Technik". Von hier aus führt ein Wanderweg über den "Weißen Gaul" zur Besuchermühle Dickendorf (Wassermühle). In Gebhardshain lädt das Dorfmuseum zur kostenlosen Besichtigung ein. Wer es ganz genau wissen will, dem bietet das Bergbaumuseum in der Stadt Herdof ungeahnte Blicke in die faszinierende Welt der Mineralien. Exponate und ein Schaubergwerk vermitteln bleibende Eindrücke.

Verträumt liegt der schmucke Ort Daaden im Daadetal. Seinen Gästen hat der fachwerkgeprägte Ort viele Überraschungen zu bieten. In jedem Fall sollte man die evangelische Barockkirche (1722 - 1724) besuchen, die in Fachkreisen als eine der schönsten Schöpfungen des Barocks im Westerwald gilt. "Bin ich in Heidelberg?" fragt so mancher ganz verblüfft, wenn er die Fassade des in den Jahren 1580 - 1585 erbauten Spätrenaissance-Schlosses "Friedewald" sieht. Heute ist das Schloss Sitz und Schulungsort der Evangelischen Sozialakademie Friedewald. Ein Erlebnis sind auch die Dampflokfahrten durch das Daadetal, das Hellertal und vom Siegtal auf die Höhe von Bindweide und Elkenroth.

 

 

 

Das Raiffeisenland

Gespannt lauschen die Besucher im Raiffeisenmuseum in Hamm (Sieg), wenn hier das segensreiche Leben und Wirken des im Jahre 1818 in Hamm (Sieg) geborenen Friedrich-Wilhelm Raiffeisen aufgezeigt wird. Folgt man von Hamm (Sieg) der historischen Raiffeisenstraße über Altenkirchen, Weyerbusch, Flammersfeld bis Neuwied, werden die beeindruckenden Lebensstationen des weltbekannten Sozialreformers und Genossenschaftsgründers vorgestellt. Auf einer von Hamm (Sieg) ausgehenden Wanderung ins nahegelegene Marienthal findet man das 300 Jahre alte ehemalige Franziskanern-Wallfahrtskloster. Der Wald-Kreuzweg lädt hier zur Meditation in freier Natur ein. Marienthal ist auch Ausgangspunkt des Marienwanderwegs, welcher idyllische an der Nister entlang zum Kloster Marienstatt führt. 

Über den Dingen stehen und die Weite genießen kann man von dem 35 m hohen hölzernen Raiffeisen-Aussichtsturm. Er wurde 1990 auf dem Beulskopf (389 Meter NN) errichtet und bietet eine schöne Fernsicht über weite Teile des Westerwaldes. Aus luftiger Höhe schweift von hier der Blick auch über die Kreisstadt Altenkirchen. Mit rund 6000 Einwohnern gehört Altenkirchen zu den kleinsten Kreisstädten Deutschlands. Schon zu grauer Vorzeit wurde Altenkirchen durch die berühmte "Hohe Straße" (B 8) als einer der Hauptorte am Handelsweg zwischen Köln und Frankfurt bekannt. Den Gast erwartet in Altenkirchen ein reichhaltiges Kulturangebot in der Stadthalle sowie auf der Kleinkunstbühne des "Kultur-/Jugendkulturbüros Haus Felsenkeller". Wer es rasant mag, der kann auf dem Westerwald-Ring in Eichelhardt mit dem Go-Kart spritzige Runden drehen. Die alte Westerwälder Fachwerkbauweise kann man im Mehrbachtal und der vielfach ausgezeichneten Gemeinde Mehren studieren. 

Folgt man von Altenkirchen dem längsten Binnenfluss im Westerwald - der Wied - so gelangt man zur sogenannten "Lahrer Herrlichkeit". Oberlahr, Burglahr und Peterslahr sind nur einige kleine Orte, die diesen Landstrich schmücken. Schon im Jahre 1896 erhielt Flammersfeld als erster Ort im Kreis Altenkirchen das Prädikat "Luftkurort". Von hier führt die historische Raiffeisenstraße nach Horhausen, einer schmucken und aktiven Gemeinde am Fuße des rheinischen Westerwaldes. Als unübersehbarer "Wegweiser" an der A 3 (Köln-Frankfurt) steht ein stummer Zeuge aus der großen Zeit des Erzbergbaus im Siegerland - der über 70 m hohe Förderturm der 1963/64 geschlossenen Grube Georg in Willroth.

 

     Zur Region Altenkirchen-Flammersfeld gehören die Gemeinden:

Almersbach, Altenkirchen, Bachenberg, Berod, Berzhausen, Birnbach, Bürdenbach, Burglahr, Busenhausen, Eichelhardt, Eichen, Ersfeld, Eulenberg, Fiersbach, Flammersfeld, Fluterschen, Forstmehren, Gieleroth, Giershausen, Güllesheim, Hasselbach, Helmenzen, Helmeroth, Hemmelzen, Heupelzen, Hilgenroth, Hirz-Maulsbach, Horhausen, Idelberg, Ingelbach, Isert, Kescheid, Kettenhausen, Kircheib, Kraam, Krunkel, Mammelzen, Mehren, Michelbach, Neitersen, Niedersteinebach, Obererbach, Oberirsen, Oberlahr, Obersteinebach, Oberwambach, Ölsen, Orfgen, Peterslahr, Pleckhausen, Racksen, Reiferscheid, Rettersen, Rott, Schöneberg, Schürdt, Seelbach, Seifen, Sörth, Stürzelbach, Volkerzen, Walterschen, Werkhausen, Weyerbusch, Willroth, Wölmersen, Ziegenhain

Zur Region Hamm (Sieg) gehören die Gemeinden:

Birkenbeul, Bitzen, Breitscheid, Bruchertseifen, Etzbach, Forst, Fürthen, Hamm (Sieg), Niederirsen, Pracht, Roth, Seelbach